Kapitel 10 - Wie werden homöopathische Mittel hergestellt? Was sind homöopathische Potenzen?
Um diese Fragen zu beantworten, nehme ich Sie mit in den Vorgang, wie die Methoden zur Herstellung homöopathischer Mittel entdeckt wurden.
Als Dr. Hahnemann sein 'Ähnlichkeitsgesetz' eingeführt hat, begann er die Arzneimittel zu verschreiben, die er zuvor getestet hatte. Er war es gewohnt, urstoffliche, materielle Dosen zu verabreichen, wie es in jenen Tagen halt so üblich war. Zum Beispiel, wenn ihn ein Patient mit Malariasymptomen aufsuchte, dessen Symptome dem Bild, wie es die Chinarinde produzierte, entsprach, dann bekam der Patient eine Urtinktur aus Chinarinde als Arzneimittel.
Dr. Hahnemann beobachtete, dass diese rohstofflichen Mittel, obwohl sie heilend wirkten, eine Menge unnötiger Nebenwirkungen erzeugten. Er erkannte auch, dass viele Stoffe, die von giftiger Natur waren, den menschlichen Gesundheitsstatus zwar verändern konnten, aber doch nicht als unveränderter Ausgangsstoff verwendet werden konnten. Zum Beispiel, wenn ein Patient Arsen einnahm, litt der Patient danach an schlimmem Erbrechen und wässrigen Durchfällen. Da Arsen ein Gift ist, konnte es nicht nach dem Ähnlichkeitsgesetz in vergleichbaren Fällen von Cholera verschrieben werden. Um diese unangemessen deutlichen Einschränkungen zu verringern, begann Dr. Hahnemann, die Dosierung der Drogen zu verringern. Er nahm 1 Teil der Medizin und mischte sie mit 9 oder 99 Teilen Alkohol, Wasser oder Milchzucker und verschüttelte oder verrieb sie. Während er mit dieser Prozedur experimentierte, bemerkte er bald, dass die Mittel, die auf diese Art zubereitet waren, besser wirkten als die Ausgangsstoffe. Mit jeder weiteren Verdünnung, so fand er heraus, wirkten die Mittel besser und tiefer.
Wann und wie genau Dr. Hahnemann über diese Methode der Arzneimittelzubereitung stolperte, ist nicht überliefert. Aber diese Entdeckung wurde zu einer der bisher umstrittensten Entdeckungen innerhalb der medizinischen Wissenschaft.
Heute werden die Mittel nach zwei Verdünnungsstufen hergestellt - in Zehner- und Hunderterstufen. Bei Zehnerstufen wird das Mittel im Verhältnis von 1:9 in jeder weiteren Zubereitung (Potenz) verdünnt (D1, D2, D3, D4 ... usw.). Bei den Hunderterstufen wird das Mittel in jeder Potenz im Verhältnis von 1:99 verdünnt (C1, C2, C3, C4 ... usw.). Die Arzneien werden nach jeder Verdünnung heftig verschüttelt (es gibt eine bestimmte Methode der Verschüttelung).
Hier beginnt die Kontroverse, weil nach der 24. Zehnerverdünnung (D24-Potenz) und nach der 12. Hunderterverdünnung (C12-Potenz) das Mittel so weit verdünnt ist, dass nicht einmal mehr ein einziges Molekül des Ausgangsmittels mehr nachgewiesen werden kann (!!!!! Die Avogadro-Zahl wurde überschritten). Und immer noch wirken die Arzneien! Und sie wirken tiefer als in niedrigeren Potenzen.
Dies ist ein großes, wissenschaftliches Puzzle. Unsere heutigen Konzepte der Physik und der Chemie sind nicht fähig, zu erklären, was in diesen Mitteln in solchen Verdünnungen noch vorhanden ist, was heilend wirken könnte. Eine C12 wird von Homöopathen als Niedrigpotenz angesehen. Homöopathen verwenden oft Potenzen in Höhe von C30, C200, C1000, C10000 und darüber.
Die heutige Hypothese ist die, dass durch die Methode der Verschüttelung die 'elektromagnetische Signatur' des Wirkstoffes auf die Trägersubstanz übertragen wird. Welches diese Signatur ist, und wie sie übertragen wird, sollte der Arbeit der Physiker überlassen werden. Was für den Patienten und den Homöopathen von Bedeutung ist, ist, dass die Arzneimittel wirken, und sie wirken sehr effektiv. Dies wurde klinisch millionenfach bestätigt. Sehr bald werden Sie selbst beginnen, die Kraft der kleinsten Dosis in der Homöopathie zu schätzen.