Complete Repertory
Deutsche Ausgabe (2007)
Von Roger van Zandvoort
ISBN 978-3-930256-63-1
-- Buchrezension Von Siegfried Letzel
Zum ersten Mal sah ich ein Complete Repertory während einer Fortbildung. Vor mir lag meine Lexikonausgabe von Frederik Schroyens’ Synthesis, an dem sich Einband und Buch schon fast gänzlich voneinander verabschiedet hatten, da kam eine Kollegin verspätet herein und holte da zwei so richtig große und dicke Buchbände aus ihrer Stofftragetasche hervor, was ein Raunen im ganzen Raum auslöste. Sie war die Einzige unter uns, die bereits das Complete Repertory besaß, und was wurde in den Pausen darüber diskutiert, ob ein solches Werk inhaltlich und handwerklich praxisgerecht sein kann oder nicht, oder ob es nicht besser zum Pressen von Blüten und Blättern geeignet ist. Die Skepsis überwog. Später kam bei dieser Auflage übrigens noch ein dritter Band hinzu ...
Der Titel dieses Buches, ‚Complete Repertory’, ist kein bescheidener. Übersetzen lässt sich ‚complete’ mit vollständig, komplett, aber auch mit fertig, abgeschlossen. Im Sinne von ‚accomplished’ ja sogar mit perfekt. Selbstverständlich trifft keine der Eigenschaften für Roger van Zandvoorts Lebenswerk zu - zu viel bleibt noch zu tun. Aber wenn wir ‚complete’ im Sinne von ‚komplett’, und hier nach dem DUDEN-Synonymwörterbuch als beispiellos, gewaltig, kolossal, hochgradig, von Kopf bis Fuß und von oben bis unten verstehen, dann trifft der Titel tatsächlich ins Schwarze.
Für Roger van Zandvoort ist der Buchtitel gerechtfertigt, Zitat: „... weil ich in der Tat sämtliche zuverlässigen Angaben, die ich finden konnte, in dieses Repertorium einbrachte. ... Ein anderer guter, weniger offensichtlicher Grund ist der, dass es im Gefolge meiner bisherigen Tätigkeit, mein echter Ehrgeiz wurde, ein neues Repertorium zu schaffen und herauszugeben, das eine vollständige und umfassende Weiterentwicklung aller bisherigen Repertorien darstellt.“ (siehe Vorwort, Seite III)
Das Complete Repertory gibt es in deutscher Sprache inzwischen als Ausgabe 2007, es besitzt 2340 Buchseiten und, wie erfreulich, alles ist in einem einzigen Buchband untergebracht, der auch noch recht kompakt in der Hand liegt – auch als Lexikonausgabe. Gedruckt wurde auf qualitativ hochwertiges Bibelpapier und der Einband macht einen wirklich stabilen Eindruck. Es wird sich jedoch erst im Laufe des weiteren Gebrauchs zeigen, wie haltbar er ist, denn die mechanische Beanspruchung bei der Arbeit mit solchen Schwergewichten ist schon recht bedeutend, vor allem, wenn man sie häufig transportieren muss.
Den vorzeitigen Verschleiß des Buches zu lindern hilft auf alle Fälle ein Heftchen, das dem Hauptwerk beigelegt ist und das auch dem erfahrenen Benutzer den Einstieg in diese neue Auflage des CR erleichtert: Der 82 Seiten starke alphabetische Index der Hauptrubriken A-Z. Benutzer, die mit der Anordnung der Rubriken in diesem Repertorium noch nicht vertraut sind, können sich mit dessen Hilfe Einiges an Blätterarbeit ersparen. Denn auch Fortgeschrittene werden sich mit den vorgenommenen Umstrukturierungen erst einmal vertraut machen müssen.
Die Geschichte der Arbeit von Roger van Zandvoort an diesem Repertorium reicht bis in das Jahr 1982 zurück. Aus einer anfänglichen Korrekturarbeit an Kents Repertorium der homöopathischen Arzneimittel, ohne Absicht diese jemals zu veröffentlichen, entstand ein Werk, das in seiner Dimension und Akribie nur von Hahnemann selbst und kaum mehr als einer Handvoll nachfolgender Homöopathen erreicht wurde. Allerdings arbeiten an Rogers Werk viele Köpfe mit, denn eine Person alleine könnte niemals all dieses Material in solcher Form zusammentragen, sichten, korrigieren und ordnen. Um eine gleiche Basis zu haben, arbeiteten van Zandvoort und seine Forschungsgruppen von Anfang an mit dem MacRepertory. „Wir haben Arbeitsgruppen wie die Boericke-, Phatak- und Boger/Bönninghausen-Gruppe, und wir alle verwenden das MacRepertory. ReferenceWorks benutzte ich, wenn ich herausfinden mochte, wo im Repertorium eine bestimmte Information platziert werden muss.“
Van Zandvoort kam seine von Kindheit an innewohnende Sammelleidenschaft zugute. Waren es früher Schmetterlinge und Kakteen, so sind es heute Symptome und Referenzen. „So wie in der Pflanzenheilkunde auch, sah ich, dass eine so große Menge unserer Informationen desorganisiert sind, und um sicher zu gehen, dass ich nichts übersehe und alles zur Verfügung steht, begann ich einfach, meine eigene Datenbank zusammenzustellen. Es fehlt ganz einfach schrecklich viel in Kents Repertorium und das ist einer der Gründe, weshalb ich mit dieser Arbeit anfing.“
Hinzu kommt, dass in Kents Repertorium zahlreiche Ungereimtheiten und Fehler vorkommen. J. T. Kents Witwe, die Ärztin Clara Louise Kent, überprüfte und bearbeitete die Arbeiten ihres verstorbenen Mannes. Trotz der insgesamt fünf Fassungen seines Repertoriums blieb Kents 1423-seitiges Werk fehlerbehaftet. Roger van Zandvoort hat die Ursachen für jeden dieser Fehler, die zum Teil aus Schreibfehlern und Auslassungen bestanden, sehr ausführlich untersucht, um die notwendigen Korrekturen durchführen zu können.
Um seine Symptomensammlung zusammenzustellen, suchte sich der Autor zunächst stets die ältesten Referenzen zusammen, die ihm zugänglich waren. So bekam er zum Beispiel von Julian Winston Stapfs Ergänzungen zu Hahnemanns Reiner Arzneimittellehre, die nicht einmal in der umfangreichen Bibliothek der Pierre Schmidt Stiftung zu finden sind.
Van Zandvoort: „Wir arbeiten heute nach der geschichtlichen Reihenfolge: Aus Gründen der Genauigkeit gehen alle neuen Ergänzungen, die wir verwenden, wirklich auf die erste Person zurück, die sie in der Literatur erwähnten. Viele heutige Autoren gründen ihre Werke auf spätere Referenzen, wodurch ihre Arbeiten ungenau und unzuverlässig werden. Verwendet ein Homöopath eine solche Literatur, wird er möglicherweise das Simillimum verfehlen.“
Im Vergleich zu der Auflage 2003 sind ca. 100.000 Arzneieinträge und 90 Arzneimittel hinzugekommen. Dies ist nicht gerade ein entscheidender, doch aber ein beachtlicher Zuwachs, beträgt deren Zahl heute jeweils 1.600.645 bzw. 1.900. Es werden auch mit jeder weiteren Auflage neue Quellen, Korrekturen und Ergänzungen einfließen, die jedoch die vorangegangene CR-Version nicht wertlos oder gar unbrauchbar machen. Was den Kauf dieses Buches für Besitzer der 2003-Auflage am ehesten interessant macht, sind diverse strukturelle Umstellungen innerhalb des Repertoriums, die die Arbeit mit diesem Werkzeug erleichtern und effektiver gestalten.
In erster Linie fällt hier nochmals das nun überaus handliche Buchformat auf. Ferner wurde die Philosophie des Werkes weiterentwickelt und verfeinert. Der ebenfalls bereits erwähnte alphabetische Index ist eine Beigabe, die es gerade dem Anfänger erleichtert nur mithilfe eines Suchwortes eine bestimmte Rubrik zu finden. Und was für den Praktiker am willkommensten sein dürfte: Trotz eines ständigen Zuwachses an Einträgen gewinnt das Complete Repertory immer mehr an Übersichtlichkeit. So finden sich nun SRACHE und STIMME, KEHLKOPF und LUFTRÖHRE, HERZ und KREISLAUF jeweils in einem gemeinsamen Kapitel. Das neue Kapitel BLUT enthält konventionelle Krankheitsnamen wie z. B. Anämie und physiologische Vorgänge, wie Erythropoese (beeinträchtigt). Blutbestandteile sind mit ihren Rubriken gelistet und auch die Symptome, wie wir sie aus älteren Auflagen und anderen Repertorien her kennen. Freunde konventioneller Diagnosen finden in dem Kapitel KLINISCHES bewährte Mittel, die sich bei bestimmten Krankheiten empirisch bestätigt haben und daher eine Überprüfung verdienen.
Zur Arbeit mit dem Repertorium: Sie hat sich erleichtert. Vieles findet sich nun konsequenter innerhalb der alphabetischen Reihenfolge der Rubriken wieder.
Andere Symptome wiederum verteilen sich weiterhin in unterschiedlichen Kapiteln. Wer also Rubriken für ‚aufgesprungene Haut’ sucht, das Kapitel ‚Haut’ und dort ‚aufgesprungen’ nachschlägt, findet nur ‚Aufgesprungen, Risse, feine’. Das war es dann auch schon. Nun, vielleicht finden wir etwas in dem Beiheft mit dem Index der Hauptrubriken. Wir werden fündig:
aufgesprungen ......................................... NASE ............ 652
- Risse, feine ............................. HAUT .......... 2024
- rissig ....................................... GESICHT .......694
aufgesprungene Haut ............................... EXTREM.......1655
Wir blättern nach:
NASE – aufgesprungen: 5 Arzneimittel
Nasenlöcher: 3 Arzneimittel
HAUT – Aufgesprungen, Risse, feine: 125 Arzneimittel
Gehen oder Reiten, durch: 1 Arzneimittel
GESICHT – Aufgesprungen, rissig: 75 Arzneimittel
Lippen: 70 Arzneimittel
- Mundwinkel: 1 Arzneimittel
- Oberlippe: 9 Arzneimittel
- Unterlippe: 11 Arzneimittel
Wind, wie durch kalten: 1 Arzneimittel
EXTREMITÄTEN – Aufgesprungene Haut: Querverweise zu
1. RAUHE Haut
2. HAUT; AUFGESPRUNGEN, Risse, feine
3. HAUT; AUFGESPRUNGEN, Risse, feine
(Der Eintrag erscheint tatsächlich doppelt)
blutend: - Hände, im Winter: 1 Arzneimittel
- Finger, im Winter: 1 Arzneimittel
Hände: 51 Arzneimittel
- Wasser, durch Arbeiten in: 12 Arzneimittel
- anstrengende Arbeit, durch: 1 Arzneimittel
- Handflächen: 8 Arzneimittel
Finger: 14 Arzneimittel
- Nägel, um die: 1 Arzneimittel
- Spitzen: 11 Arzneimittel
-Daumen, rechts: 1 Arzneimittel
Was an ‚aufgesprungen’ jetzt nicht ohne Weiteres gefunden wird, sind Rubriken wie ‚Gesicht – Schwellung – Lippen – Unterlippe – aufgesprungen in der Mitte’, ‚Haut – Hautausschläge – Krusten, mit – aufgesprungen, rissig’, ‚Haut – Narben – aufgesprungen, rissig’ und ‚Haut – Warzen – aufgesprungen, schartig, mit schorfigem Hof’.
Dies kann man aber leicht verschmerzen, da hier die Hauptbeschwerden nicht die aufgesprungene Haut darstellt, sondern die vorangestellten Beschwerden wie Gesichtsschwellung, die beschriebenen Hautausschläge und die Narben und Warzen. Nach ihnen würde man ohnehin zunächst repertorisieren.
In der ersten Auflage des Complete Repertory fand sich noch die Rubrik ‚Urethra – aufgesprungen, während der Harnentleerung’. Diese gibt es nun nicht mehr. Urethra wurde eingedeutscht zu Harnröhre, und aus aufgesprungen wurde das vermutlich passendere ‚rissig’ in der Rubrik ‚Harnröhre – rissig, beim Urinieren’.
Die Arbeit mit dem neuen CR macht mir mehr Spaß, als es bisher mit Repertorien in Buchform der Fall war. Ich habe den Eindruck, dass man jetzt zügiger vorankommt und nicht in detektivischer Kleinarbeit nach versteckten Rubriken forschen muss. Die Zusammenfassung ähnlicher Rubriken unter dem Namen des Hauptsymptoms erspart viel herumblättern und Schreibarbeit – das fragende Gefühl, „Habe ich alles gefunden und berücksichtigt?“, es findet sich nicht mehr so ein wie vorher.
Dies wird durch das weiter ausgeklügelte System mit den Querverweisen weitgehend unterstützt. Wenn es zu einem Begriff eine Synonymrubrik gibt, dann wird dorthin verwiesen, wo auch die Arzneimittel gefunden werden. Wir finden in den Rubriken des Complete Repertory häufig in Anamnesen gehörte Ausdrücke, die selbst noch keine Rubrik bilden, wie zum Beispiel im Kapitel GEIST, GEMÜT das Wort ‚abgestumpft’. Ein weißer Rechtspfeil daneben verweist auf eine andere Rubrik in dem gleichen Kapitel: BENOMMENHEIT, Stumpfsinn, Betäubung. Dort findet sich eine große Rubrik mit einer größeren Anzahl Unterrubriken, die dem Completschen Schema entsprechend angeordnet sind: 1. Abwechselnd mit, 2. Zeiten, 3. Beschwerden und Modalitäten (die sonst in dem Schema enthaltenen Qualitäten Seiten, Erstreckt sich und Orte [Körperregionen] kann es in diesem Beispiel ja nicht geben). Zum anderen kann es für bestimmte Begriffe eine ganze Reihe von Rubriken geben. Z. B. für ‚ALLEINSEIN’ gibt es derer zehn, für andere Begriffe zum Teil sogar noch mehr. Dadurch wird ein großer Nachteil eines gebundenen Repertoriums im Vergleich zu einer Repertorisationssoftware teilweise kompensiert: Die Querverweise führen uns wie eine Software-Suchfunktion oft ans Ziel. Ich kenne kein weiteres Repertorium, das hierin vergleichbar ausführlich ist.
Man hat mich gelehrt, mich in erster Linie auf Quellen zu konzentrieren, die sich im Laufe der Zeit als verlässlich und bestätigt erwiesen haben. Unter diesem Gesichtspunkt können sich im 2007-er CR die Arzneimittel nicht mehr untersuchen lassen. Sämtliche Einträge, die auf den Quellenautor schließen lassen, sind entfernt worden. Auf die genaue Quelle außer dem Autor selbst wurde im CR ohnehin nicht hingewiesen, nun auch noch das Fehlen einer solch gewichtigen Information, was allerdings einige Hundert Buchseiten einspart und somit dem Buch ein brauchbares Format sichert ...
Hier können wir sehen, dass die Grenzen der Informationskapazität eines Buches im Vergleich zu den elektronischen Medien recht schnell erreicht sind. Und so muss man Kompromisse eingehen, was man dem Homöopathen in einem Druckwerk anbieten kann, und was nicht mehr.
Allerdings ist auf der Webseite von Roger van Zandvoort eine Software zugänglich, die den Namen RUBY trägt. RUBY ist ein kostenloser Repertorium-Browser, der die vermissten Informationen zu den Autoren zur Verfügung stellt. RUBY ist aber keine Repertorisationssoftware.
RUBY verrät uns auch, dass ‚Harnröhre – rissig, beim Urinieren’ auf Bönninghausen zurückgeht. Leider konnte ich dies in meinen Büchern von Bönninghausen nicht finden (Therapeutisches Taschenbuch, Eigentümlichkeiten und Hauptwirkungen der homöopathischen Arzneien, Repertorium der homöopathischen Arzneimittel – R. F. Kastner).
Eine Anfrage bei Roger van Zandvoort wurde sehr schnell beantwortet:
„Diese Rubrik stammt aus Bönninghausens systematisch-alphabetischem Repertorium (2 Teile: die antipsorischen, antisyphilitischen, antisykotischen Arzneien und die nichtpsorischen Arzneien). Meine Version haben noch nicht Viele einsehen können: Das heißt, es ist die Version mit allen gesammelten handschriftlichen Ergänzungen durch Bönninghausen, die durch Bönninghausens Sohn zusammengestellt wurden.
Es wurden viele solcher handschriftlichen Ergänzungen vorgenommen und auch in mein Werk aufgenommen (schon seit ungefähr 2001).
Der Unterschied zwischen aufgesprungen/rissig wurde von dem Übersetzer vorgenommen (Aleksandar Stefanovic) und es ist eine Frage des „Gespürs“. Ich kann das nicht weiter kommentieren. Sprachlich ist mein Deutsch ziemlich gut, das heißt aber nicht, dass ich eine Übersetzung daraufhin bewerten kann, welches Synonym auszuwählen ist.
Ich bekam das Material (mit den handschriftlichen Ergänzungen) von der Bibliothek der Pierre Schmidt Stiftung und habe eine private Übersetzung von Hansjörg Hee durchführen lassen, der einige Leute kannte, die fließend altdeutsch konnten.“
Das weckt in mir die Vermutung, dass das Symptom einer rissigen Harnröhre während des Urinierens in dieser Form gar nicht existiert, sondern möglicherweise durch die Übersetzung inclusive Interpretation deutsch – englisch – deutsch entstand.
Nach einer weiteren Überprüfung kam Roger zu folgendem Ergebnis: “Hab’s gefunden. Eine lange Geschichte. Die Rubrik kommt ursprünglich aus Bogers Bönninghausens' Characteristics Materia Medica & Repertory, Seite 632, 2. Spalte: Urine; during urination; urethra; fissured. Diese Rubrik wurde von Herrn Boger falsch übersetzt, weil sie nicht in der Materia medica existiert; was existiert, ist ‘reissen, ziehen’ (übersetzt als aufgesprungen, möglicherweise ‚rissig’ meinend). Dieses Werk wurde vor Bönninghausens 2-teiligem systematisch-alphabetischem Repertorium in meine Arbeit eingebettet, mit dem Quellenautor Boger, Bönninghausens Repertorium.
Später entschied ich mich, alle ursprünglich auf Bönninghausen zurückgehenden Mittel aus Bogers Werk zurück auf Bönninghausens ‚antipsorische und nichtpsorische Arzneien’ zu setzen, was Bönninghausens Arbeit höher gewichten würde, die ja hauptsächlich von Boger für dessen Repertorium verwendet wurde, daher die Bönninghausen-Referenz.
Ich werde diese Rubrik herausnehmen und urethra; pain; tearing; urination; during bezüglich der genannten Arzneimittel nachprüfen.“
Es ist ein glücklicher Umstand, wie aus einer zufälligen Stichwortwahl für eine Buchbesprechung ein Dialog mit dem Buchautor und Homöopathiewissenschaftler van Zandvoort entstand, und wir somit einen klitzekleinen Einblick in die vielfältige Recherchearbeit bekommen durften, die die Entwicklung eines homöopathischen Repertoriums beinhaltet.
Das CR ist also ein Werk, das ständigem Wandel unterliegt. Wenn man bedenkt, dass für ein fehlerfreies Repertorium das gesamte Arzneimittelwissen Voraussetzung ist und dieses weltweit verstreut ist, so hat Roger van Zandvoort in all den Jahren Herausragendes geleistet. Aber wie viel Detailwissen, das niemals seinen Weg in dieses Repertorium finden wird, weil es nicht geteilt wird, schlummert in privaten Bücherregalen und in den Köpfen erfahrener Homöopathen? Wie viel Wissen aus über 200 Jahren Homöopathiejournale konnte noch nicht eingebunden werden, weil die Lebensarbeitszeit eines Menschen für die Verwertung einfach nicht ausreicht? Es kommt ja monatlich mehr lesenswertes Material zusammen als eine Person verarbeiten kann ...
Das Complete Repertory 2007 ist ein sehr ausgereiftes Werkzeug, dem man sich als Homöopath meines Erachtens unbedenklich anvertrauen darf. Aber man sollte dies nicht unkritisch tun. Es gibt Rubriken, die nicht sicher sind, und die möglicherweise in künftigen Auflagen so nicht mehr erscheinen werden. Teilen Sie dem Autor gerne mit, was Ihnen auffällig oder fragwürdig erscheint. Und überlegen Sie es sich gut, ob Sie sich für das Buch oder eine Softwareversion des Repertoriums entscheiden. Beide Medien haben Ihre unschlagbaren Vorteile. Gelte nicht der Zeitfaktor bei der täglichen Arbeit und wären die Quelleninformationen zu den Arzneimitteln in den jeweiligen Rubriken zugänglich, das Buch wäre für mich die erste Wahl. So denke ich, werde ich meiner, heute nicht mehr aktuellsten, Software weiter die Treue halten – aber nicht ohne dieses Buch vermehrt zu konsultieren. Wie willkommen wäre eine kombinierte Buch- und Softwareversion in einer späteren Auflage ...
Die Geschichte des CR ist noch lange nicht erzählt. Die neueste Version 2009 ist in englischer Sprache bereits erhältlich. Der NARAYANA Verlag hat dieses Jahr den SIMILIMUM Verlag übernommen, welcher bisher das Complete Repertory herausgab. Wenn man sich die NARAYANA-Verlagskataloge der vergangenen Jahre ansieht, wird auffällig, mit welcher Dynamik die Leute dort zugange sind. Dieses Engagement kann dem CR nur gut tun und somit dürfte die Zukunft dieses Repertoriums und die nächste deutschsprachige Ausgabe gesichert sein. Wenn Sie sich auf dem Laufenden halten möchten, besuchen Sie bitte Rogers Webseite http://www.morphologica.com/. Aber sie ist zurzeit leider nur auf Englisch verfügbar.