Kapitel 1. Was ist Homöopathie?

Kapitel 1. Was ist Homöopathie?

Definition – Homöopathie ist ein medizinisches Therapiesystem, das auf dem Ähnlichkeitsprinzip beruht – Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden – was bedeutet, dass eine Substanz, die bestimmte Symptome in einer gesunden Person hervorrufen kann, ähnliche Symptome in einer erkrankten Person heilen kann. Die Homöopathie zielt darauf ab, den körpereigenen Verteidigungs- und Immunprozessen zu helfen und sie zu stimulieren. Homöopathische Mittel werden aus einer Vielzahl von Pflanzen, tierischen Substanzen und Mineralien gewonnen. Diese Mittel werden verschrieben, sodass sie den Bedürfnissen jeden Individuums gerecht werden, verabreicht in viel kleineren und ungiftigeren Dosen als bei traditioneller Medikation üblich, und sie werden für beides verwendet, für Vorbeugung und Behandlung. Eingeführt wurde die Homöopathie vor zweihundert Jahren durch den deutschen Arzt Samuel Hahnemann und die Weltgesundheitsorganisation erkennt sie als das zweitgrößte Therapiesystem der Welt an.

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Homöopathie ist ein medizinisches System, welches von dem deutschen allopathischen Arzt Dr. Samuel Hahnemann zwischen 1792 und 1842 entdeckt und entwickelt wurde.

Das damals vorherrschende medizinische System war ganz und gar nicht wissenschaftlich (im modernen Sinne). Die Kenntnisse in der Anatomie, Physiologie, Pathologie usw. war noch nicht weit genug fortgeschritten. Im 18. Jahrhundert steckten die meisten dieser Wissenschaften noch in ihren Kinderschuhen. Die meisten Krankheitserreger und -auslöser waren der Ärztezunft noch unbekannt. Deshalb entsprach die Behandlung der meisten Krankheiten den Überlieferungen. Jeder behandelte seine Patienten gerade so nach Laune und seinen Vorstellungen. Methoden wie Aderlass, Blutegelbehandlung, Abführen, dem Verabreichen reinen Quecksilbers usw. waren weit verbreitete Therapieformen für die meisten Erkrankungen.

Dr. Hahnemann war über das begrenzte Wissen über den menschlichen Körper, über Krankheitsprozesse und der Wirkung der verwendeten Medikamente sehr unzufrieden. Deshalb verabschiedete er sich von seiner medizinischen Karriere und begann mit Übersetzungsarbeiten um seine Familie zu ernähren.

Während er Dr. Cullens Book of Medicine übersetzte (Dr. Cullen war Universitätsprofessor der Medizin), stolperte Dr. Hahnemann über eine Zeile, in der Dr. Cullen die Heilwirkung von Chinarinde (aus der Chinin gewonnen wird) bei Malaria der Tatsache zuordnete, dass diese bitter sei. Dr. Hahnemann war unzufrieden mit dieser Erklärung, weil es ja so viele bittere Substanzen gab, aber keine andere zeigte irgendeine Heilwirkung bei Malaria.

Um die Wahrheit herauszufinden, entschloss er sich, um die Wirkung des Chinarindenextrakts zu untersuchen, diese selbst einzunehmen. Nachdem er die Medizin zwei Tage lang eingenommen hatte, bemerkte er, dass er Malariasymptome zu entwickeln begann. Diese Beobachtung verwunderte ihn sehr. Er wiederholte dieses Experiment an vielen Freunden und Familienmitgliedern und kam zu den gleichen Ergebnissen. Aus dieser Beobachtung leitete er her, dass Chinarinde deshalb in der Lage ist, Malaria zu heilen, weil sie in gesunden Menschen malariaähnliche Symptome verursachen kann.

Sodann begann er an diesem Konzept weiterzuarbeiten, um herauszufinden, ob dies eine spezifische Beobachtung war oder eine allgemeine Wahrheit, die auf alle Arzneimittel anwendbar ist. Er testete Medikamente mit bekannter therapeutischer Wirkung an seinen Freunden und seiner Familie aus und entdeckte, dass dies ein allgemeines Gesetz ist, welches über die Heilkräfte aller Medikamente entscheidet. Er nannte es 'similia similibus curentur' oder 'Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden'.

Einfach ausgedrückt heißt das, dass ein Arzneimittel jene Symptome eines Erkrankten heilen kann, welche es in Gesunden hervorrufen kann. Es ist jetzt zweihundert Jahre her, seit er dieses Gesetz entdeckt hat. Seit damals wurde es millionenfach überprüft und hat seinen Bewährungstest bestanden.

Heute gibt es über 400 homöopathisch medizinische Hochschulen weltweit, mindestens 500,000 Therapeuten und Millionen von Patienten die die Homöopathie nutzen. Homöopathische Mittel sind in den meisten Staaten erhältlich und in einigen Ländern wie Indien, Pakistan und Norwegen verfügt die Homöopathie über die gleichen Rechte wie die Allopathie.

Nachdem er dieses eine grundlegende Prinzip 1792 entdeckte, gründete er während der nächsten 50 Jahre die Homöopathie als ein vollwertiges System der Medizin. Die Homöopathie wurde während des 19. Jahrhunderts sehr populär. Sie ging während des 20. Jahrhundert durch eine Phase des Rückganges, als Wissenschaften, die als auxiliar zur allopathischen Medizin angesehen waren (Anatomie, Physiologie, Pathologie, Chirurgie) sich höher entwickelten; Moderne Medikamente wie Antibiotika und Schmerzkiller kamen auf den Markt; und Versicherungsunternehmen setzten sich in den medizinischen Praxen durch. Aber jetzt, da man sich der offensichtlichen Grenzen dieser Wundermittel (!) bewusst wird, wird wieder vermehrt an der wissenschaftlichen und klinischen Erforschung der Homöopathie gearbeitet, diese Wissenschaft ist dabei, wieder auf die Hauptbühne zu kommen!