Das Murphy Repertorium

Das Murphy Repertorium

Anmerkungen zum klinischen Repertorium der Homöopathie

ISBN 978-3-921383-98-8

-- Buchrezension Von Dr. Beatrix Gessner

 

Seit 14 Jahren arbeite ich schwerpunktmäßig mit dem „englischen Murphy“ als Repertorium in meiner Praxis und wurde deshalb gebeten , meine Erfahrungen dazu zu schildern.
Mir gefallen bei diesem Repertorium seine Übersichtlichkeit und Handlichkeit in Verbindung mit einer guten Verläßlichkeit der Quellen.

Als Grundlagen wurden die Repertorien von Kent und Knerr verwandt sowie verläßliche Quellen von Autoren wie Allen, Bönninghausen, Boericke, Boger, Burnett, Dewey, Farrington, Guernsey, Hering, Jahr, Künzli, Lippe, Nash, Phatak, Tyler, Vithoulkas.

Vom englischen Kent Repertorium kommend war die englische Ausgabe kein Hindernis, wobei seit kurzem auch eine sehr ansprechende erweiterte Ausgabe in deutscher Sprache zur Verfügung steht.

Bei der folgenden Schilderung erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit , sie ist gedacht als Bericht aus der homöopathischen Praxis.

Das Murphyrepertorium fällt auf durch seine Übersichtlichkeit und einfache Handhabung.Sein Aufbau kommt dem Bedürfnis des Homöopathen entgegen, die gewünschten Rubriken einfach zu finden und auch Symtome des Patienten als Rubriken wiederzuentdecken.Der optisch sehr gelungene Druck läßt die Arbeit mit diesem Repertorium zu einer entspannenden ,angenehmen Tätigkeit werden.

Wie dem Vorwort zu entnehmen ist, ist das Ziel des Homeopathic Medical Repertory von Robin Murphy, ein moderner, praktischer und einfach zu bedienender Führer durch die Fülle der homöopathischen Materia medica zu sein.
Dies erscheint mir gelungen.

Worin unterscheidet sich der „Murphy„von anderen Repertorien?

- Alphabetische Anordnung
- Unterteilung großer Kapitel
- Zusätzliche Kapitel ( Kinder , Schwangerschaft , Notfall, Toxikologie...)
- Klinische Rubriken
- Wortindex

Die alphabetische Anordnung erleichtert das schnelle Auffinden von Rubriken.
Die großen Kapitel sind unterteilt, man findet Lokalsymtome direkt unter dem entsprechendem Kapitel, beispielsweise unter Arme, Hände, Handgelenke, Knochen, Muskeln, Gelenken.
Es gibt zusätzliche Kapitel und insbesondere die Extrakapitel für Kinder und Schwangerschaft haben sich bei mir un der Praxis sehr bewährt.
Die große Zahl an klinischen Rubriken sind eine Bereicherung und können als zusätzliche Orientierung benutzt weden.
Die Zeitmodalitäten sind gut und verläßlich vertreten, für mich oft eine große Hilfe bei der Mittelwahl.

Sehr wertvoll und praktisch ist der Word Index am Ende des Buches, ein alphabetisches Register , das hilft Rubriken und klinische Diagnosen schnell ausfindig zu machen ( z.B. Achillesferse, Mononucleose, Mollusken, Karpaltunnelsyndrom, Epilepsie....) Deshalb erscheint mir dieses Repertorium auch besonders gut geeignet für Kollegen, die am Anfang stehen und den Einstieg in das Repertorisieren finden wollen:
Sehr angenehm ist übrigens auch die optische Aufteilung mit Haupt- und Unterrubriken.

Das Repertorium ist leicht und handlich, gut geeignet für Hausbesuche oder auf Reisen. Um die Handlichkeit zu gewähren wurde bewußt auf die Quellenangaben der einzelnen „Additions“ verzichtet. Dies ist sicherlich der größte Kritikpunkt am „Murphy“. Der Autor verweist dabei auf die Quellenangaben in anderen Repertorien wie Synthesis oder Complete.

Im Rahmen meiner Unterrichtstätigkeit kam es gelegentlich vor, daß bei der detaillierten Analyse und Repertorisation von gelösten Fällen aus meiner Praxis die Teilnehmer, die in der Regel mit anderen Repertorien arbeiteten, den Fall so nicht hätten lösen können, da die Rubriken nicht immer identisch sind. Ich gehe davon aus, daß es umgekehrt auch Beispiele gäbe.

Für mich persönlich hat sich dieses Repertorium sehr bewährt. Ich kann es nur weiterempfehlen und freue mich, dass nun auch eine deutsche Version zur Verfügung steht.

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Dr. Beatrix Gessner
1986 im Studium mit Homöopathie begonnen, Schwerpunkte Dermatologie, Pädiatrie, dann 3-Jahreskurs in Berlin, Ausbildung bei Vithoulkas, Herscu, Saine, Heudens-Mast,
später Oberärztin in Privatklinik in Villingen für Allergien, Neurodermitis, seit 1994 in eigener privatärztlicher Praxis
seit 1998 Ausbilder bei A-F Kurse in Celle und Bad Andreasberg