Besondere und Gewöhnliche Symptome
Besondere und Gewöhnliche Symptome
Die Allgemeinheiten schließen immer widersprüchliche Besonderheiten aus. Unter den besonderen Symptomen finden sich:
"Die Symptome, die einem bestimmten Organ zugeschrieben werden, sind Dinge im Besonderen. Die Symptome, die nicht beschrieben werden können, sind oft sehr speziell. Je mehr sie sich auf die Anatomie eines Körperteils beziehen, je äußerlicher sie sind, je mehr sie sich auf Gewebe beziehen, desto mehr haben sie mit Besonderem zu tun, dennoch können viele Symptome von Körperregionen sowohl gewöhnlich als auch besonders sein. Symptome befinden sich auf einer sich mehr oder weniger verschiebenden Skala. Was in einem Mittel besonders ist, kann in einem anderen Mittel in keiner Weise besonders sein; zum Beispiel ist es nicht besonders, wenn ein fiebriger Patient Durst hat. Für ihn ist es gewöhnlich, wenn er trinken möchte, aber es wäre eine Besonderheit, wenn man einen Patienten ohne Fieber oder Frösteln hat, der pausenlos trinken möchte, wie in manchen chronischen Fällen vorkommend." (Lectures on Homoeopathic Philosophy, Seiten 237-240. - "Prinzipien der Homöopathie)
Unter gewöhnlichen Symptomen finden wir: "Alles, was in beiden, dem Mittel und der Krankheit, gewöhnlich ist. Was krankheitserregend ist, ist immer gewöhnlich. Zum Beispiel, wenn wir einen Patienten mit Brustfellentzündung haben, dann ist es eine gewöhnliche Sache den Brustkorb ruhig zu halten und sie würden das Symptom schlechter durch Bewegung bekommen, eines der Schlüsselsymptome von Bryonia; wenn es aber keine weiteren Bryoniasymptome gäbe, dann können wir allein aufgrund dieser Rubrik noch keine Verschreibung machen. Andererseits, wenn wir einen Abszess hätten, dann wäre es gewöhnlich, wenn er empfindlich wäre, und wenn Eiter gebildet wird, dann haben wir pulsierenden Schmerz und Rötung, aber Belladonna könnte aufgrund dieser Allgemeinsymptome nicht verschrieben werden, weil keine weiteren Belladonna-Symptome gegenwärtig sind. Sie sehen ganz leicht, wie Allgemeinsymptome keinen Platz in unserer Repertorisierungsarbeit finden. Sie müssen sich nicht mit diesen Allgemeinsymptomen abgeben, denn wenn Sie Ihren Fall von den Allgemeinheiten zu den Besonderheiten ausgearbeitet haben, dann wenden Sie sich Ihrer Materia medica zu und Sie werden das Mittel mit den meisten gewöhnlichen Symptomen finden." (Ibid, Seite 238, 245)
Wertigkeit Besonderer und Gewöhnlicher Symptome.
Nachdem wir die Allgemeinheiten berücksichtigt haben, nehmen wir die Symptome auf, die sich auf verschiedene Körperteile oder -organe beziehen. Diese sind als Besonderheiten bekannt, und sie sind in der Repertorisierung von geringerem Wert als die Allgemeinheiten.
Wenn man durch alle Symptome von ganz innen nach ganz außen geht, vom Gemüt bis zur Haut, vom Allgemeinen zum Besonderen, dann haben wir zwei Abschnitte:
(a) Die seltsamen, seltenen, sonderbaren und ungewöhnlichen Symptome.
(b) Die gewöhnlichen Symptome.
Sind sie nun allgemein oder besonders, Gemüts- oder Körpersymptome, gewöhnliche Symptome werden bei jedem Fall in der Repertorisierung zuletzt betrachtet. Zuerst müssen wir mit den Symptomen vertraut werden, die gewöhnlich sind, dann wird es einfach sein zu wissen, was ungewöhnlich, sonderbar, selten und seltsam ist.
Gewöhnliche Symptome, so wie sie sich auf viele Mittel beziehen, befinden sich in den großen Rubriken des Repertoriums, so wie Verstopfung, Reizbarkeit, Frösteln, Fieber, Schweiß, Schwäche usw. Diese gewöhnlichen Symptome können Besondere werden, wo die Umstände besonders sind, so wie zittern während des Stuhlgangs, vor einem Sturm, während des Wasserlassens usw. Kälte, wenn konstant, ist ein starkes gewöhnliches Allgemeinsymptom, da es sich auf den ganzen Patienten bezieht, aber wenn es nur im Bett, vor dem Wasserlassen, oder vor, während oder nach dem Stuhlgang vorkommt, oder in Beziehung zur Menses oder nur in der Nacht oder während des Essens, dann hat es sich sofort in eine Seltsamkeit, Seltenheit, Sonderbarkeit und Ungewöhnlichkeit verwandelt.
Schwäche ist auch gewöhnlich, wenn sie gleich bleibt, aber sie kann ungewöhnlich, seltsam, selten, sonderbar werden, wenn sie nur beim Essen oder während eines Sturms oder nach dem Stuhlgang oder bei Kälte auftritt.
Alle diese Modalitäten sind für keine bekannte Krankheit gewöhnlich, und so werden sie auffallend und besonders und helfen uns das Bild für die Repertorisierung zu individualisieren.
Die Pathologie hilft uns im Aufzeigen des Gewöhnlichen an der Krankheit, daher ist es wichtig, dass wir eine Diagnose stellen. Nicht, damit wir für diese Erkrankung verschreiben, sondern um zu wissen, welche Symptome gewöhnlich und deshalb wertlos für die Individualisierung sind.
Die gewöhnlichen diagnostizierten Symptome bei Typhus sind das allgemeine Unwohlsein, das Nasenbluten, die besondere Körpertemperaturwelle, gurgeln und Empfindlichkeit in der rechten Darmbeingrube, rosarote Punkte, früher doppelschlägiger Puls, vergrößerte Milz, Reaktion des Blutes beim Widal-Test, Diazzo-Reaktion beim Urin. Diese Symptome benutzen Sie für Ihre Diagnose; sie erwarten sie in jedem Krankheitsfall, aber unter ihnen sind keine Symptome, die auf ein Mittel zeigen.
Die Pathologie, unterstützt durch die Diagnose, hilft uns viele Symptome, die durch die Krankheit entstehen, zu eliminieren. Steifheit kann ein sehr lästiges Symptom für unseren Patienten sein, wenn sie aber das Ergebnis eines versteiften Gelenkes ist, dann wissen Sie, dass die Mittel dies nicht heilen werden, und deshalb wird dieses Symptom ausgeschlossen.
Schmerzen durch den Druck eines Tumors oder einer Geschwulst im Bauchraum sind sehr lästig für den Patienten, aber wir wissen, dass wenn ein solches Endprodukt einer Erkrankung existiert, dann ist es außerhalb des Bereiches der Heilung durch die Medizin, ohne dass das krank machende Gewächs entfernt wird. Deshalb sind alle Symptome, die durch Druck einer Geschwulst verursacht werden, aus dem Symptomenbild in der Repertorisationsanalyse auszuschließen.
Kent sagt: "Wir müssen nicht erwarten, dass ein Mittel, das die Allgemeinsymptome hat, alle kleinen Symptome aufweisen muss. Es ist eine Zeitverschwendung, wenn man alle kleinen Symptome durchgeht, wenn das Mittel die Allgemeinheiten besitzt. Lernen Sie die nutzlosen Besonderheiten wegzulassen, die gewöhnlichen Besonderheiten - gewöhnliche Besonderheiten sind generell wertlos. Bekommen Sie die starken, seltsamen, besonderen Symptome heraus und dann schauen Sie danach, dass keine Allgemeinheiten in dem Fall vorzufinden sind, die dem Fall entgegen stehen oder ihm widersprechen."